272. Tag
- siddhiroth
- 30. Dez. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Heute hiess es mal wieder Rucksack packen und auschecken. Heute war es endlich soweit und wir lernten Nao’s Familie kennen und werden eine Nacht bei Naos Schwester und ihrem Parter im Haus übernachten. An der Station „Saitama Shintoshin“ holte uns erstmal Nao und ihr Vater Toshi ab, welcher sehr aufgeregt war uns kennen zulernen. Als erstes gingen wir in ein Hawaiianisches Restaurant „Egg‘n Moore“, wo wir gemeinsam ein leckeren Brunch assen. Damit wir uns auf English verständigen konnten, lernte Toshi vorab fleissig Wörter und Sätze auf Englisch, die er uns begeistert stellte. Das Sprechen auf Englisch klappte immer besser, die Aufregung verflog schnell und so hatten wir spannende und lustige Gespräche.
Am Nachmittag fuhren wir weiter an die Station „Urawa“ wo wir von der Schwester Misa, ihrem Partner Tetsu und deren Kindern Hanna, und Riho abgeholt wurden. In einem grossen Van machten wir uns auf den Weg ins Einkaufshaus, wo wir die Zeit in einem Spielzentrum, in der Instrumentenabteilung, in einem Bothstand für Fotos, im lieblings Süssigkeiten Laden von Nao und in anderen unterschiedlichen Läden vertrieben. Die Zeit verging sehr schnell und als wir uns auf den Rückweg machten, war es bereits dunkel.
Im gemütlichen Haus angekommen, lernten wir auch noch die älteste Schwester Yumi und ihre Freunde kennen, mit denen wir auf eine Runde Tischtennis eingeladen wurde.
Später am Abend durften wir ein Hausgemachtes Essen von Tetsu kosten, was für uns eine grosse Ehre war es zu kosten. Wir lernten viele japanische kennen und probierten viele Gerichte aus welche teilweise ungeeohnt jedoch lecker schmeckten. Nun war endlich die nachträgliche Bescherung an der Reihe und Nao packte das Geschenk im Kreise der ganzen Familie aus. Mit japanischer Übersetzung entdeckten sie leckere hausgemachte Kekse von Lukas und meiner Familie und andere typische Schokolade aus der Schweiz. Bei den eigenen Kreationen wollten alle einen Keks probieren und verspeisten diese mit grosser Begeisterung und Genuss.
Spät am Abend, gegen ca. 11 Uhr wurden wir in das bekannte und traditionelle japanisches Bad „Sento“ eingeladen. Wir waren etwas überrascht, dass es üblich ist zu später Stunde baden zu gehen und waren zugleich gespannt.
Das „Sento“ ist ein Bad in welchem man Quellwasser erhitzt und unterscheidet sich vom „Onsen-Bad“ welches bereits die natürlichen heissen Quellen hat. In Beiden Bädern wird üblicherweise geschlechter getrent und nackt gebadet.
Da wir natürlicherweise nur von Aussen und bestimmten Räumlichkeiten Fotos machen durften, versuche ich den Abläuf und die Räumlichkeiten so gut wie möglich zu beschreiben. Der Badebereich der Frauen und Männer unterscheidet sich kaum ausser der abgetrennten Wand.
Bei der Ankunft, vor der Eingangsteke zogen wir erstmal die Schuhe aus und versorgten diese in ein Spint. Mit diesem Schlüssel meldeten wir uns am Empfang an und bekamen nach dem Eintritt zwei unterschiedlich grosse Tücher. Das grosse durfte man in den grossen Poolbereich und das Kleine durfte man jedoch nur zu den direkten Pools mitnehmen durften und wir oft auf den Kopf oder auf die Geschlechtsteile draufgelegt /hingehalten haben. Im Umkleidebereich werden dann erstmal alle Kleider in einen Spint versogt und mit den beiden Tüchern und dem Schlüssel am Handgelenk wurde auf einem Schemel mit einer Brause erstmal gründlich der Körper ohne oder mit Seife gewaschen. Üblicherweise duscht und wäscht man den ganzen Körper mit den zur Verfügung stehenden Shampoos. Da meine Haare erst gerade gewaschen hatte, steckte ich sie mir hoch.
Das erste Mal auf diesem Schemel nackt vor vielen fremden Menschen zu sitzen und auch von so vielen nackten Menschen umgeben zu sein war für mich ziemlich ungewohnt ehrlicherweise auch etwas unangenehm und war definitiv einer meiner craysiesten Erlebnis die meine Komfortzone überschritt. Nach dem gründlichen Waschen ging es dann zu den unterschiedlichen heissen Thermalbecken die alle etwa um die 36-40 Grad Celsius hatte. Das sitzen im heissen Wasser war dann doch angenehmer als erwartet jedoch konnte ich mit den Imständen entsprechend leider nicht ganz so entspannen wie dies bei einigen anderen Menschen aussah. Wir probierten unterschiedliche Bäder mit unterschiedlichen Temperaturen und Kräutern aus, die alle eine heilende Wirkung auf die Haut haben soll. Nach ca. einer Stunde war machte ich mich auf den Weg zum Umgleideraum und zur Caffeterie wo ich auf die anderen wartete. Dieser Abend war auf jedenfall einzigartig und auch wenn es ein einmaliges Erlebnis sein wird, war ich sehr froh und auch etwas stolz, dass ich über meinen Schatten gesprungen bin und es ausprobiert haben. Müde fuhren wir zurück zum Haus und gingen direkt Schlafen.

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