273. Tag
- siddhiroth
- 30. Dez. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. Dez. 2024
Das Ausschlafen hat richtig gut getan. Nachdem wir uns angezogen hatten, machte Nao und ich uns gegenseitig eine schöne Flechtfrisur. Als wir wieder unsere sieben Sachen gepackt hatten, war Misa (die Schwester von Nao) so lieb und fuhr uns mit den Kindern zu Nao und ihren Eltern (Toshi und Kuri) nach Hause. Doch bevor es zu ihnen in die Wohnung ging, machten wir uns alle gemeinsam auf den Weg in ein Sushi Restaurant „UOBEI“, welches verschiedene Sushirollen wie “Negiri“, „Maki“ oder „Inari“ anbot. Direkt beim reingehen bemerkte ich, dass dieses Restaurant definitiv anders aussah als ein europäisches. Nebst den normalen grösseren Tischen gab es auch diese kleinen „kabinenähnliche“ Tische, wo man einzeln essen konnte. Als wir unseren zugeteilt Tisch bekamen (da wir eine grosse Gruppe waren teilten wir uns auf zwei Tische auf), bemerkte ich bereits etwas anderes Spezielles. Neben dem Tisch gab es zwei übereinander laufende Bahnen, wo das Essen wie „der Zug auf einem Gleis“ durchgeschossen kam. Das fanden wir natürlich besonders witzig. Über ein Tablet bestellten wir einpaar bekannte Sushi mit Lachs oder Thon. Nebst diesen gab es natürlich noch einige führ uns sehr ungewohnte und verrückte wie jene mit Fischeiern oder Tintenfisch. Wir genossen das Essen mit Nao und ihren Eltern sehr. Als wir die Bäuche voll hatten, machten wir uns ins nahegelegene Einkaufszentrum, wo die Familie von Nao einige Einkäufe tätigte. Wir kauften bei dieser Gelegenheit Schokolade, etwas zum Knabbern (Spezialitäten, Teig und ein Ei ein, welches wir für den späteren Abend gut gebrauchen konnten. Der Einkaufsladen sah ähnlich aus wie in der Schweiz nur, dass das Angebot und die Auswahl grösser war.
Mit dem Einkauf machten wir uns auf den Weg zu den Eltern von Nao, die im dritten Stock wohnten. Stolz zeigte Nao mir das Namensschild vor der Tür und wie üblich zogen wir unsere Schuhe aus, bevor es in die Hauptwohnung ging und wir von Toshi, Kuri und dem neugierigen Hund „Tenten“ begrüsst wurden. Die Wohnung war richtige gemütlich eingerichtet und hatte für uns natürlich viel verschiedene spannende Gegenstände wie ein Schrein für den kürzlich verstorbenen Hund „Elmo“ oder ein schönes Gemälde mit interessanten Zeichen, die wir neugierig bestaunten. Gemütlich tranken wir Tee während wir über verschiedene lustige und spannende Dinge redeten.
Heute wollten wir als Dankeschön für diese tolle Zeit etwas besonderes für die Familie backen. Da uns sowohl die Küche, sowie die Lebensmittelprodukte fremd waren entschieden wir uns für ein einfaches Rezept, den Schokoladenstrudel. Mit Hilfe von Nao und ihrer Mutter fanden wir uns in der Küche zurecht und konnten dann auch die Mikrowelle einstellen, welche natürlich alles auf japanisch angeschrieben war. In vielen Familien ist das üblich, dass für das Backen und Kochen die Mikrowelle anstatt der Backofen benutzt wird. Nach einer Weile konnten wir der Familie stolz unsere Kreationen zeigen, die sehr gut bei der Familie ankam und geniesserisch verschlungen wurde.
Nach dem Leckerbissen durften wir heute mit den Kindern etwas ganz besonderes ausprobieren und zwar „Shuuji“. Das ist ein japanischer traditioneller Schreibstil, die noch heutzutage in der Schule gelernt wird und da Riho und Yumi sowieso Hausaufgaben aufhatten, durften wir ihnen helfen. Auf dem Boden wurde folgendes ausgelegt, Zeitung, spezielle Unterlage, Papier, Pinsel. Diese Utensilien werden üblicherweise in einer eigenen Tasche aufbewahrt und transportiert. Wir durften erstmal zuschauen, wie die beiden Profis malten und lernten dabei, dass bei der professionellen Schreibkunst nicht nachverbessert werden darf. Wir erfuhren auch, dass im „Kanjii“ (japanische Schrift) unglaublich viele unterschiedliche Zeichen / Symbole für ein und denselben Buchstaben verwendet wird. Deshalb ist es unfassbar schwierig, selbst für die Einheimischen, die Schrift zu lesen und Sybole für die Buchstaben zu finden. Lukas und ich durften ein eigenes Wort schreiben und so entschieden wir uns nebst unserem eigenen Namen , für die Wörter Lotusblume und Liebe. Es sah sehr einfach aus, jedoch war es das absolut nicht. Irgendwie brachten wir dann etwas zu Stande und es machte sehr viel Spass.
Nach dieser vollen Konzentration machten wir etwas leichteres und zwar lernten wir ein japanisches Spiel „Baba Nuki“ kennen, welches unserem Spiel „Schwarzer Peter“ ähnelte. Zum Glück waren die Regeln sehr simpel und es war sehr lustig. Nebenbei naschten und probierten wir japanische Spezialitäten wie Wasabi Chips.
Nach diesem tollen Abend verabschiedeten wir uns von Toshi, Kuri, Misa und den Kindern Yumi, Riho und Hanna und wurden dann mit dem Auto zu unserem Hotel gebracht. Der Abschied fiel uns nicht leicht und wir möchten uns bei allen für die liebevolle und herzliche Gastfreundschaft bedanken.
Im „APA Hotel“ angekommen checkten wir ein und erledigten einige notwendigen Arbeiten wie Wäsche waschen und Umpacken, bevor wir ins Bett gingen.

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